Alle Bilder benötigen Alt-Texte, Videos Untertitel und Audiodeskriptionen für Screenreader.
Webseiten müssen vollständig per Tastatur bedienbar sein – inklusive Navigation und Formularen.
Inhalte und Struktur sind das Fundament einer barrierefreien Website und entscheidend für die Zugänglichkeit. Eine klare, logisch aufgebaute Seitenstruktur hilft Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen, sich intuitiv zurechtzufinden. Grundlage ist der Einsatz von semantischem HTML: Überschriften müssen hierarchisch korrekt gesetzt werden – pro Seite nur eine h1
, gefolgt von h2
und h3
für Untergliederungen. So können Screenreader den Inhalt als logisches Inhaltsverzeichnis erfassen und Nutzer gezielt durch die Seite führen. Kurze, prägnante und leicht verständliche Texte sind besonders für Menschen mit kognitiven Einschränkungen von Vorteil.
Auch Links spielen eine wichtige Rolle. Sie sollten eindeutig benannt sein, damit sofort erkennbar ist, wohin sie führen. Anstelle von unklaren Bezeichnungen wie „hier klicken“ empfiehlt sich eine präzise Beschreibung wie „zum Kontaktformular“. Ebenso wichtig ist eine konsistente Navigation: Menüstrukturen müssen auf allen Seiten einheitlich sein und sollten nicht mehr als drei Ebenen umfassen. Zusätzliche Elemente wie „Brotkrumen“ (Breadcrumbs) erleichtern die Orientierung auf großen Websites.
Formulare gehören zu den häufigsten Barrieren. Jedes Eingabefeld benötigt ein sichtbares Label, das klar angibt, welche Informationen einzutragen sind. Fehlermeldungen müssen verständlich formuliert sein, damit Nutzer bei Eingabefehlern sofort Unterstützung erhalten. Feldgruppen und Hilfetexte können die Benutzerfreundlichkeit zusätzlich erhöhen.
Eine gut durchdachte Inhaltsstruktur ist nicht nur für Menschen mit Behinderungen wertvoll. Auch Suchmaschinen wie Google profitieren von klaren Hierarchien und logischen Verlinkungen. Das verbessert die Indexierbarkeit, steigert das Ranking und sorgt so für mehr Sichtbarkeit. Damit wird deutlich: Barrierefreie Inhalte sind zugleich ein wichtiges Qualitätsmerkmal und ein Vorteil für SEO.
Aspekt | Empfehlung / Beschreibung |
---|---|
Semantisches HTML | Hierarchisch korrekte Verwendung von Überschriften (h1 , h2 , h3 ) für eine saubere Screenreader-Navigation |
Klare Seitenstruktur | Logischer Aufbau der Inhalte sorgt für intuitive Orientierung aller Nutzer |
Klare und verständliche Sprache | Kurze, prägnante Texte, die besonders Menschen mit kognitiven Einschränkungen unterstützen |
Eindeutige Linkbenennung | Links klar beschreiben, z. B. „zum Kontaktformular“ statt „hier klicken“ |
Konsistente Navigation | Navigation bleibt auf allen Seiten gleich und ist maximal drei Ebenen tief |
Brotkrumen (Breadcrumbs) | Erleichtert die Orientierung, vor allem auf umfangreichen Websites |
Formulare | Sichtbare Labels für alle Eingabefelder, klare Fehlermeldungen und Hilfetexte für bessere Bedienbarkeit |
Suchmaschinenfreundlichkeit | Strukturierte Inhalte und interne Verlinkung verbessern die Indexierbarkeit und das Google-Ranking |
Multimediale Inhalte gehören zu den größten Herausforderungen bei der Umsetzung barrierefreier Webseiten. Besonders Bilder, Videos und Audioelemente erfordern gezielte Anpassungen, um für alle Nutzergruppen zugänglich zu sein. Jedes Bild sollte mit einem aussagekräftigen Alternativtext (Alt-Text) versehen sein, der den wesentlichen Informationsgehalt des Bildes in knapper Form beschreibt. So können Menschen mit Sehbehinderung die Inhalte über Screenreader wahrnehmen. Für rein dekorative Bilder hingegen ist es empfehlenswert, den Alt-Text leer zu lassen, damit sie nicht unnötig vorgelesen werden und die Nutzerführung nicht gestört wird.
Bei Videos ist es wichtig, dass gesprochene Inhalte durch Untertitel dargestellt werden. Sehbehinderte Nutzer profitieren zudem von Audiodeskriptionen, die visuelle Informationen über eine zusätzliche Tonspur vermitteln. Auch für Audio-Inhalte sind barrierefreie Alternativen notwendig: Transkripte machen Gespräche oder Podcasts für hörgeschädigte Menschen zugänglich und verbessern gleichzeitig die Suchmaschinenfreundlichkeit einer Website.
Ein oft unterschätzter Faktor sind die Farbkontraste. Texte und Hintergrundfarben müssen sich deutlich voneinander abheben. Nach den WCAG 2.1 ist für normalen Text ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 erforderlich, um gute Lesbarkeit zu garantieren. Darüber hinaus sollten Farben so gewählt sein, dass auch Menschen mit Farbenblindheit Inhalte problemlos unterscheiden können. Farbkontraste tragen nicht nur zur Barrierefreiheit bei, sondern steigern auch die allgemeine Nutzerfreundlichkeit.
Auch die technische Umsetzung spielt eine zentrale Rolle. Eine barrierefreie Website benötigt sauberen, validen HTML-Code, der klar strukturiert ist. Zusätzlich unterstützen ARIA-Rollen (Accessible Rich Internet Applications) die Barrierefreiheit, indem sie komplexe interaktive Elemente beschreiben und für Screenreader verständlich machen. Auf diese Weise lassen sich auch dynamische Inhalte erfassen und an die Nutzer weitergeben. Insgesamt gilt: Nur eine saubere, standardkonforme Codierung stellt sicher, dass Inhalte über verschiedene Endgeräte, Browser und Hilfstechnologien zuverlässig nutzbar sind.
Prinzip | Beschreibung |
---|---|
Wahrnehmbarkeit | Alle Inhalte müssen für verschiedene Sinne zugänglich sein: Alt-Texte für Bilder, Untertitel für Videos, Transkripte für Audio und kontrastreiche Farbkombinationen für Texte. |
Bedienbarkeit | Die Website muss vollständig per Tastatur nutzbar sein. Alle Bedienelemente müssen erreichbar, logisch angeordnet und intuitiv verwendbar sein. |
Verständlichkeit | Klare Sprache, nachvollziehbare Navigation und eindeutige Fehlermeldungen unterstützen die Orientierung und reduzieren Barrieren. |
Robustheit | Technische Standards einhalten, um Kompatibilität mit unterschiedlichen Browsern, Endgeräten und Screenreadern sicherzustellen. |
Unterstützende Technologien | Sinnvoller Einsatz von ARIA-Attributen, um auch komplexe und dynamische Inhalte barrierefrei zugänglich zu machen. |
Feedback und Kontrolle | Nutzer sollten stets verständliche Rückmeldungen erhalten, z. B. bei Formulareingaben oder Fehlermeldungen. |
Flexibilität | Inhalte müssen auch ohne visuelle Effekte und bei vergrößerter Schriftgröße problemlos nutzbar bleiben. |
Eine umfassende Checkliste ist ein guter Start, doch die wahre Qualität der Barrierefreiheit zeigt sich erst im praktischen Test. Es ist essenziell, die Website auf unterschiedlichen Geräten und Plattformen zu überprüfen und mit echten Nutzern zu testen.
Screenreader-Tests sind unverzichtbar, um zu prüfen, wie barrierefrei der Inhalt vorgelesen wird, wie die Navigation funktioniert und ob alle interaktiven Elemente erreichbar sind. Ebenso muss die Bedienung per Tastatur (ohne Maus) ausprobiert werden, da viele Menschen mit motorischen Einschränkungen ausschließlich so navigieren.
Mobile Endgeräte testen die Responsivität und Bedienbarkeit auf kleinen Bildschirmen, ein oft vernachlässigtes, aber wichtiges Kriterium.
Automatische Tools wie WAVE, axe oder Google Lighthouse helfen dabei, technische Fehler und potenzielle Barrieren zu identifizieren. Sie können aber die manuelle Prüfung und das Nutzerfeedback nicht ersetzen.
Usability-Tests mit Menschen, die unterschiedliche Behinderungen haben, liefern wertvolle Einsichten, die technische Tests oft nicht erkennen. Ihr Feedback zeigt praxisnahe Schwierigkeiten auf und gibt Hinweise zur Optimierung.
Regelmäßige Prüfungen sind notwendig, damit Barrierefreiheit nicht nur beim Launch gegeben ist, sondern dauerhaft erhalten bleibt – auch nach Updates, Inhaltserweiterungen oder Systemänderungen. So wird Barrierefreiheit ein kontinuierlicher Prozess und fester Bestandteil des Website-Managements, der langfristig allen Nutzern zugutekommt.
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